Virtuelle Spielewelten

Computerspiele haben erreicht, was lange Zeit ein Traum gewesen ist: Wir können uns in unseren Traumwelten bewegen, wir können Superhelden sein, wir können sogar fliegen. Die virtuellen Spielewelten, die es in Rollenspielen, Simulationen und sogar in Online-Casinos gibt, haben unser Freizeit- und Spielverhalten nachhaltig verändert. Sie bedienen unser Bedürfnis nach Abenteuer, Entdeckungen und neuen Erfahrungen wie nie zuvor. Drei Spiele haben dabei Geschichte geschrieben:

World of Warcraft

Das wahrscheinlich bekannteste und größte Rollenspiel wurde 2004 von der Firma Blizzards ins Leben gerufen. Massive Multiplayer Online Roleplay Games (MMORPGs) hatte es schon vorher gegeben, aber WoW brachte dieses Genre auf einen neuen Level. Auf dem Höhepunkt der Bekanntheit im Jahre 2010 waren zwölf Millionen Spieler angemeldet, fünf Jahre später waren es immer noch fünf Millionen Registrierungen. Den Erfolg machte unter anderem auch aus, dass man als Spieler nicht nur Quests hatte, sondern auch in der virtuellen Welt leben konnte. Es wurden sogar Hochzeiten in WoW gefeiert.

Microsoft Flugsimulator

Der Flugsimulator, den Microsoft 1982 erstmals auf den Markt brachte, löste alles bis dahin Dagewesene ab. Das Unternehmen für Bürosoftware hatte verstanden, dass es gar nicht so sehr um die Grafik geht, sondern darum, die Funktionen eines Flugzeugs so realistisch wie möglich darzustellen. Und genau das gelang ihnen. Zahllose Amateurpiloten benutzten das Programm, um sich auf ihre Flugprüfung vorzubereiten. Es wurden immer mehr Flugzeugtypen hinzugefügt und man konnte zwischen einer Cessna und einer Boeing 747 fast alles fliegen, was es auf dem Markt gab. Viele Spieler kauften sich spezielle Hardware, wie einen Joystick, der auch vibrierte, oder Pedale für das Ruder und einige bauten sich sogar ein richtiges Cockpit. Man konnte aus einer riesigen Zahl an Flughäfen auswählen und sogar die Wetterbedingungen anpassen. Kleine Add-Ons wie Servicefahrzeuge an Flughäfen machten die Simulation noch realistischer.

Live Casinos

Im Bereich der Glücksspiele hat sich in den vergangenen Jahren auch einiges geändert. Was am Anfang noch als Software heruntergeladen werden musste, ist längst als Online-Casino über den Browser verfügbar und kann auf Computern und Handys gleichermaßen aufgerufen werden. Eine der Innovationen sind die Live-Casinos, die in letzter Zeit von fast allen großen Anbietern eingeführt wurde. Dabei wird der Spieler über einen Kamerafeed mit einem Raum verbunden, in dem ein echter Croupier sitzt. Gespielt werden kann alles, was auch eine Spielbank an Tischspielen hat, also vor allem Blackjack, Poker und Roulette.

Erleben statt nur spielen

Diese neue Art ein Casino zu erleben ist außerordentlich erfolgreich, selbst wenn man selbst zwar den Ton des Croupiers hört, als Feedback aber nur einen Chat hat (da die meisten Croupiers Frauen sind, will man unter anderem verhindern, dass sie belästigt werden). Hinter den Kameraübertragungen steckt aber noch etwas anderes: Online-Casinos wollen zunehmend auch ein Erlebnis bieten. Auch die normalen Spiele wie die Slots warten mit immer neuen Funktionen und Erweiterungen auf, die nichts mehr mit ihren mechanischen Vorgängern zu tun haben. Hier gibt es sogar bereits Spielautomaten, die eine 3D-Optik haben.

Da verwundert es nicht, dass die ersten auch schon damit begonnen haben, virtuelle Welten zu erkunden. Als Spieler setzt man sich dann die VR-Brille auf und geht durch ein virtuelles Casinos, das wie eine futuristische Spielbank aussieht. Man kann sich sogar wie in einem Computerspiel an einen Roulettetisch setzen und gemeinsam mit anderen Spielern seine Einsätze machen. Gleiches gilt fürs Pokern, wobei dabei die Avatare kaum in ihrer Mimik verraten werden, ob sie bluffen oder nicht.